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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
I. Geschichte von Schulrat Friedrich Tromnau in Königsberg i. Pr. A. Deutsche Geschichte. I. Die alten Deutschen. 1. Das Land. In uralten Zeiten bedeckten undurchdringliche Wälder den größten Teil unsers deutschen Vaterlandes. Mächtige Eichen, Buchen, Tannen und andre Waldbäume stauben so dicht beieinander, daß die Sonnenstrahlen nicht durchdringen konnten, um den Boden zu trocknen und zu ertvärmen. Daher war das Erdreich sumpfig und die Luft rauher als jetzt. Die Flüsse traten oft aus ihren Ufern, überschwemmten das Land und bildeten ungeheure Mo- räste. Es fehlte jedoch nicht an ausgedehnten Ackerflächen, auf denen besonders Hafer, Gerste und Flachs gewonnen wurden. Edle Obstarten und süße Wein- trauben gediehen nicht; aber wildes Obst, Spargel und riesige Rettiche wuchsen in großer Menge. Im Dickicht der Wälder hausten Auerochsen, Bärerr und Wölfe; auch Elcutiere, Hirsche, Wildschweine urrd Kleinwild (Hasen, Füchse, Hühnez waren zahlreich vertreten. Aus den grasreichen Wiesen tummelten sich Pferde, Rinder und Kleinvieh (Schafe, Schweine, Hühners in großen Her- derr, die den Reichtum ihrer Besitzer ausmachten. 2. Die ältesten Bewohner. Uber die ältesten Bewohner des Landes gibt es keine bestimmten Nachrichten. Überreste von Knochen, Waffen und Hausgeräten sind die einzigen Zeu- gen aus dunkler Vor- zeit (Bild 1). Sie leh- ren uns, daß die Ur- bewohner in Höhlen hausten und zusammen mit Mammut, Höhlen- bär und Renntier ein fast tierisches Leben führten. Spätere An- siedler legten zu ihrem Schutze Pfahlbauten an. Sie schlugen in den Grund der Ge- wässer starke Pfähle ein, die über das Wasser hinausragten. Auf denselben befestigten sie eine wagerechte Schicht von Baum- stammen und errichteten darauf ihre Hütten, die nur durch vcrlegbare Holz- brücken zu erreichen waren. Tie Bewohner dieser Pfahlbauten kannten bereits die Hirts neues Realienbuch. Geschichte. . 1. Geräte der Steinzeit. Drei steinerne Äxte, davon eine ohne Handhabe, eine steinerne Speerspitze und zwei Holzspecre mit Spitzen aus Renntiergeweih.

2. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 61

1917 - Breslau : Hirt
n Geographie. 61 vorwiegend ein Industriestaat, ist fast ganz katholisch. Es ist zum geringen Teile, im S-, von den französisch redenden Wallonen bewohnt; die in der nördlichen Hälfte wohnenden Flamen reden eine deutsche Mundart. Die Niederlande sind vorwiegend protestantisch, ein Handels-, Fischer-und Bauernstaat. Die hol- ländische Sprache entwickelte sich aus einer plattdeutschen Mundart. Städte. Belgien zählt außer der schönen Hauptstadt Brüssel (mit Vororten fast 600 000 E.) an größeren Städten: Antwerpen (300000 E.), Lüttich (180 000 E.) und Gent (170 000 E.). Die bedeutendsten Städte der Niederlande sind: die Hauptstadt Amsterdam (570000 E.), die Residenzstadt Haag (220 000 E.), Rotterdam (390 000 E.) und Utrecht (100 000 E.). Die Hauptstadt von Luxemburg ist Luxemburg. Ii. Die Insel- und Halbinselwelt Nordeuropas. 1. Das Britische Jnselreich. Gliederung und Größe. Von der Stadt Calais (spr. kaläh) an der Küste Frankreichs erreicht man in kurzer Überfahrt Großbritannien. Der südliche Teil dieses Jnsellandes wird England, der nördliche Schottland genannt. Westlich von Großbritannien, das zusammen mit dielen kleineren Inseln 230 000 qkm groß ist, liegt Irland, das etwas größer als Bayern ist. Großbritannien, südlicher Teil. Großbritannien verschmälert sich von S. nach N. Die südenglische Küste läuft im allgemeinen von O. nach W. Sie begrenzt im N. einen Meeresarm, der den Namen Ärmel-Kanal führt, meist aber nur der Kanal genannt wird. Gleich der Ostküste Ellglands, die sich nach Nnw. hinzieht, sind die südlichen Gestade teils flach, teils hoch und steil, wie bei Dover (Bild 17). Die Flachküste deutet an. daß auch das Küstenland niedrig gelegen ist, die Steilküste aber, daß dort Höhenketten das Meer erreichen. Das ganze südöstliche England bildet ein Tiefland, das von mehreren niedrigen Höhenketten durchzogen wird. Die südlichen von diesen sind nach O., die nördlichen nach No. gerichtet. Eine große Tieflands- bucht breitet sich um London aus, das Londoner Becken. Es wird vom größten Strom Englands durchflossen, von der Themse. Unterhalb Londons mündet diese in einem weit geöffneten Mündungstrichter. Das englische Tiefland ist der Hauptsitz des englischen Ackerbaues. Das milde und feuchte ozeanische Klima und ein fruchtbarer Boden des Landes begünsügen diesen. Da jedoch andre Länder das Getreide billiger liefern können, so sind an die Stelle der gelben Weizenfelder seit einigen Jahr- zehnten meist grüne, durch Hecken und Baumgruppen getrennte Weidegründe getreten, die zur Viehzucht benutzt werden. Im Gegensatz zu dem flachen südöstlichen England ist der nordwestliche Teil gebirgig. Drei Gebirgsgruppen lassen sich unterscheiden. Diese bilden drei große westliche Halbinseln. Am weitesten springt die südlichste, die spitz auslaufende Halbinsel von Cornwall (spr. kornuöl), in das Meer vor.

3. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 80

1917 - Breslau : Hirt
80 Geographie. Ii Infolge künstlicher Bewässerung sind weite Strecken längs der Flüsse jetzt in ergiebige Garten- und Obstflnren verwandelt, die besonders Hülsen- früchte und Oliven liefern. Sonst jedoch bildet das Ebro-Becken ein dürf- tiges Steppenland, das von grünen Gebirgslandschaften umrahmt ist. Die Steppe liefert die nützliche Halfa, ein hartes Gras, das zur Papier- bereitung dient. Sehr wertvoll sind die Korkeichenwaldungen der Gebirge. Spanien führt jährlich für etwa 25 Mill. Mark Kork aus. An der Küste wird viel Wein gezogen. An ihr liegt die bedeutendste Industrie- und Handels- stadt Spaniens, Barcelona (spr. barßelöna, 540000 (£.). Im Ebro-Becken aber ist Zaragoza (ssw ßaragößa, 100 000 E.) die größte Stadt. Das Iberische Tafelland. Nach Sw. senkt sich das Iberische Scheidegebirge bei weitem nicht so tief wie nach dem Ebro-Becken hin. Wir blicken dort über ein weites Hochland hinweg. Wohl die Hälfte der Halbinsel nimmt dieses Kastilische Hochland ein. Nach N. reicht es bis zum Kantabrischen Gebirge, der westlichen Fortsetzung der Pyrenäen, nach S. bis zur Sierra Morena, die tief zum Andalusischen Tieflande abbricht. Durch das Kasülische Scheidegebirge wird das Hochland in das Hochland von Alt-Kastilien im N. und das von Neu-Kastilien im S. geteilt. Das Hochland wird durch tiefeingeschnittene Flüsse entwässert, Alt-Kastilien durch den Duero (spr. duero, portugiesisch Douro), Neu-Kastilien durch den Tajo (spr. tacho, portugiesisch Tejo, spr. teschn) und Guadiana. Das Iberische Tafelland hat ein Landklima. Im Sommer herrscht große Hitze und Trockenheit, im Winter große Kälte. Die Seewinde können das hoch- gehobene Land nicht befeuchten, da dieses von höheren Randgebirgen um- geben wird. Der Getreideban ist aber im Nw. möglich, so daß dieser Teil Kastiliens eine Kornkammer Spaniens bildet. Vorzugsweise wird auf den Hochflächen die Zucht der Merinoschafe betrieben. In Neu-Kastilien liegt am Südfuße des Kastilischen Scheidegebirges die spa- nische Hauptstadt Madrid (550000 é.), die als Mittelpunkt des noch spärlichen, aber planmäßig angelegten Eisenbahnnetzes bedeutenden Handel treibt und jüngst zu schnellerem Aufschwung gelangt ist. Das nordwestliche und westliche Küstengebiet. Während das Iberische Tafelland vom Meereseinsluß abgeschnitten ist, verdanken die nordwestlichen und westlichen Küstengebiete der Pyrenäen-Halbinsel dem Atlantischen Ozean ein gleichmäßiges und feuchtes Klima. Namentlich die gebirgigen Landschaften Galiciens und Nordportugals prangen in frischem Grün. Die Rindviehzucht steht dort in Blüte. Im Gebiete des unteren Douro und Tejo sind Wein- und Olivenbau wichtige Kulturen. Auch Reis wird angebaut. Im südlichen Portugal ist dagegen das Klima trocken, und die Halfasteppe nimmt einen großen Raum ein. Durch diese dürren Land- schaften zieht der Guadiana zum Meere. Die bedeutendsten Städte Portugals sind Porto am unteren Douro (170 000 E.) und die Hauptstadt Lissabon am unteren Tejo (360 000 E.).

4. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 48

1917 - Breslau : Hirt
48 Geographie. Ii Klima und Pflanzenwuchs. Infolge ihrer bedeutenden Höhe haben die Alpen ein kaltes Klima. Nur die tiefen Täler sind warm, da sie auch vor den Winden geschützt sind. Mit der Höhe nimmt die Wärme immer mehr ab. Bei 1800m Höhe verschwinden im allgemeinen die Wälder, und nur noch ein krüppelhafter Holzwuchs bekleidet den felsigen Boden. Bald verschwinden die Holzgewächse ganz. Nur noch Gräser und kleine Kräuter dauern aus. Herr- lich schmückt die rote Alpenrose die höher gelegenen Matten, und auf fast unzugänglichen Flächen wächst das Edelweiß. In einer Höhe von 2600 m liegt die Schneegrenze an der Nordseite. Während die Wärme mit der Höhe abnimmt, nimmt die Regenmenge zu. Die Zunahme hält aber nicht an. Über 2000 m Höhe fallen wieder weniger Niederschläge, weil der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zum Teil ver- zehrt ist. Große Schneemengen gehen auf den: Hochgebirge nieder. Tie Gletscher der Alpen. Den herrlichsten Schmuck der Alpen bilden die Gletscher. Das Gletschereis entsteht aus dem Schnee, der tagsüber an der Oberfläche taut und nachts wieder gefriert. Mehr noch wird durch den ge- waltigen 'Druck, den die Schneemassen aufeinander ausüben, ihre Umwandlung in den körnigen Firn und in das schmiegsame Gletschereis gefördert. Allmählich würde sich auf den Alpen eine mächtige Gletscherdecke bilden, wenn kein Abgang des Firns stattfände. Aus geneigter Bahn aber mtissen Schnee und Eis unter dem Druck der höher liegenden Massen in der weiten Firn- mulde langsam nach der Tiefe rücken. Beim Talwärtsgleiten schließen sie sich immer mehr zusammen. So bildet sich ein langsam nach der Tiefe vorrückender Eisstrom, die Gletscherzunge. Diese besteht aus klarem Eis, das hier und da blau schimmert und von tiefen Spalten durchsetzt ist. Immer tiefer gleitend, gelangt der Eisstron: in wärmere Luftschichten. Wo das Schmelzen des Eises schneller vor sich geht als die Bewegung des Eises, liegt das Ende des Gletschers. Das von der Oberfläche durch Spalten auf den Grund strömende Schmelz- wasser bricht dort als starker Bach aus dem Gletschertore hervor. Die Gletschergewässer haben anfangs eine milchig-trübe, nach ihrer Klärung aber eine grünliche oder bläuliche Färbung. In: Sommer sprudeln sie in reicher Wasserfülle (warum?). So bilden die Gletscher die nie versiegenden Quellen der Flüsse. Moränenbildung. Alles Gestein, das sich von den hohen Bergwänden löst, rollt in die Firnmulden und auf die Gletschers diese schleppen die Gesteins- trümmer fort. Es bilden sich auf der Gletscheroberfläche Streifen von Fels- blöcken; viele Felsblöcke aber fallen in die Spalten des Gletschers. Sie werden allmählich durch den Widerstand von Eis und Gestein abgerundet oder ganz zer- rieben. Auch die Felsflüchen, über die der Gletscher rutscht, werden abgescheuert, „abgehobelt". Ans diese Weise bildet sich am Grunde desselben fein zerriebenes mit kleineren Steinen durchsetztes Erdreich, die Grundmoräne. Sie stellt ge- wissermaßen die Walze dar, auf der die riesige Eismasse sich vorwärts schiebt. An seinem Ende lagert der Gletscher sowohl die Felsblöcke der Oberflächenmorüne als die auch aus fruchtbarem Schlamm und aus Sand bestehende Grundmoräne ab.

5. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 109

1917 - Breslau : Hirt
n Geographie. 109 überflutet die Felder. Langsam fällt dann der Nil wieder, die Wasser treten zurück, den Schlamm aber ließen sie auf den Feldern zurück. Diese sind nun gedüngt, und im Niltal und Nildelta kann die Aussaat beginnen. Bei der Wärme des Klimas tritt die Ernte rasch ein. Nach der Haupternte kann nochmals oder gar noch zweimal geerntet werden. So verdankt das Nilland, das Land Ägypten, dem Nil seine große Fruchtbarkeit. Die alten Ägypter verehrten deshalb den Nil als einen heiligen Strom. Sie schufen schon umfang- reiche Bewässerungsanlagen. In neuerer Zeit wurden große Stau- dämme gebaut, um das Überschwemmungsgebiet zu vergrößern. Wie in den Oasen der Sahara, so spielt auch im Niltal die Dattelpalme eine wichtige Rolle. Im Nildelta wird eine vorzügliche Baumwolle gewonnen. Der Nil ist zugleich eine wichtige Schiffahrtstraße. Durch die Strom- schnellen wird diese aber mehrmals unterbrochen. Deshälb wurde längs des Stromes die Nilbahn gebaut. Die Engländer, die Beherrscher des Nillandes, wollen dieselbe als afrikanische Zentralbahn bis zur Südspitze Afrikas fortsetzen. Die bedeutendste Stadt in Ägypten ist Kairo (700 000 E.), wo der Khedive residiert. Am Meere liegtdiehandelsstadt Alexandria (400000 E.), und am Sues-Kanal liegen Sues und Port-Sa'ld. Das Hochland des Sudans. Die Wüstentafel der Sahara geht nach S. in das Hochland des Sudan über. Mit der Zunahme der Regenmenge nach S. wird das Land grüner. Aus den trockenen Rand steppen der Sahara gelangt man in baumbesetzte Grassavannen. Schließlich erscheint in manchen Küstengegenden das Bild des Urwaldes. Reiche Niederschläge fast während des ganzen Jahres und große Hitze riefen das Wachstum des Urwaldes hervor. Einige Küstenstriche, wie von Togo, sind jedoch trocken, weil kalte Auftrieb- wasser des Meeres die Regenbildung verhindern. Man kann den Sudan in das westliche Nigergebiet, in das Gebiet des Tschad-Sees in der Mitte und in die Nillandschaften im O. ein- teilen. Der Niger entspringt in der Nähe der Westküste. In der nämlichen Gegend entsteht der Senegal. Während dieser aber in einem Bogen nach W. fließt, wendet sich der Niger in einem größeren nördlichen Bogen nach O. Mit dem nördlichsten Bogenstück des Laufes berührt er bei Timbuktu die Wüste. Sein unterer Lauf ist wie beim Nil durch Stromschnellen unterbrochen. Von O. nimmt der Niger den wasserreichen Benue auf. Jetzt ist er ein be- deutender Strom. Er mündet, ein großes Delta bildend, in den Busen von Guinea. Die nach W. gerichtete Küste dieses Meerbusens wird Oberguinea, die nach S. gerichtete Niederguinea genannt. Wo die beiden Küstenstrecken zusammentreffen, erhebt sich das gewaltige Kamerun-Gebirge. Der im mittleren Teile des Sudans gelegene Tschad-See ist eigentlich ein riesiger Sumpf. Ihm fließt der Schari zu. Der östliche Sudan wird zum Nil hin entwässert. . Die nördlichen, trockenen Gegenden des Sudans sind hauptsächlich zur Viehzucht geeignet. Sie sind von Hirtenvölkern bewohnt, die sich zum Islam bekennen. Die Waldgebiete des südlichen Sudans besitzen wertvolle Gewächse, wie die Olpalme und die Kautschukpflanze. Auch zum Anbau

6. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 90

1917 - Breslau : Hirt
90 Geographie. Ii Der Hoangho erhält die gelbe Färbung seines Wassers in dem großen nord- chinesischen Lößgebiet (Bild 26), in das er und seine Nebenflüsse tiefe Schluchten gerissen haben. Er mündet in das Gelbe Meer; den Ort seiner Mündung hat er mehrmals gewechselt. Das Gelbe Meer wird im No. von der gebirgigen Halbinsel Korea abgeschlossen. Vor der Kliste Ostasiens tauchen viele Inseln aus dem Ozean auf. Die wichtigsten sind die Japanischen Inseln. Voll der Insel Formosa im S. ziehen sie sich in zwei Bogen bis zur Insel Sachalin gegenüber der Mündung des Amurs, des dritten großen Stromes von Ostasien, hin. Die größte Insel Hondö wird von 27. Der Fudschijama (3760 m). Vor 200 Jahren erfolgte der letzte Ausbruch. Der Fudschijama ist der heilige Berg der Japaner, eine blendend weiße Schneehaube krönt ihn. Er wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergründe eine japanische Stadt mit niedrigen, aus Holz gebauten und mit Stroh gedeckten Häusern, rechts Schirmtannen. deil Japanischen Alpen durchzogen. Unter den zahlreichen Vulkanbergen Japans ist der Fudschijama der höchste (3760 m, Bild 27). Das Klima Ostasiens ähnelt dem Klima Südasiens. Der Sommer- monsun bringt ebenfalls Wärme und viel Feuchtigkeit. Die nördlichen Gebiete sind aber wesentlich kühler. Eine wichtige Klima- und Pflanzenscheide bildet der Kuellllln. Nördlich von ihm treten an die Stelle der immergrünen Wälder solche mit blattwechselnden Holzgewüchsen. Auch das südliche Japan hat noch immergrüne Wälder. Unterden Anbaugewü chsen spielt eben- falls der Reis eine große Rolle. Im südlichen China und im südlichen Japan ist der Teebau sehr wichtig (Bild 28). Eine Haupteinnahmequelle bildet ferner die Seidenraupenzucht. Während der Reis für die Ernährung der zahlreichen Be- völkerung sehr wichtig ist, bilden Tee und Seide Schätze für den Handel.

7. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 115

1917 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 115 die Pfeiler eines riesigen Tores. Den Schiffen öffnen sich dann zahlreiche breite Mündungsarme von Flüssen. Bon Mangrovedickichten sind die Fluß- mündungen umwachsen. Die Küftenebene Kameruns ist ein feuchtheißes Gebiet und daher mit einem riesigen Urwald bewachsen. Dieser bekleidet auch mit seiner Pracht die Abhänge des Kamerun - Gebirges, das wie ein Regensammler wirkt, so daß stellenweise bis über 9 m Regen (15mal so viel wie in Deutschland) jährlich fallen. Auf die waldreiche Küstenebene folgt wie bei Togo ein steiler Gebirgsaufstieg. An diesem endet die Schiffbarkeit der Flüsse, die alle Wasserfälle bilden. Nach dem Aufstieg hat man wie bei Togo die trockeneren.hochflächen des Inneren erreicht. Von den wasser- reichen Flüssen Kameruns ist der Sanaga der bedeutendste. Termitenhügel, verfallen und frisch Schirmalazien Affenbrotbaum 38. Der Kilimandscharo, links der Kibo (6000m), rechts der Mawensi (5350 m), der Sattel (4700 m). Dornbüsche und Steppe schmücken sich zu Beginn der Regenzeit mit frischem Grün. Im Garten der Misfions- ftation prangen Bananen und Sykomoren. Ein auch die kleinsten Hindernisse meidender Karawanenpfad führt an dem riesigen Affenbrotbaum vorüber. Rechts hängt an diesem eine von den Eingebornen gur Ge- winnung wilden Honigs angebrachte Röhre. Die Kolonie liefert die nämlichen Erzeugltifse wie Togo, ferner Elfen- bein, Kakao und Tabak. Für tropische Kulturen ist sie hervorragend geeignet. Der Sitz der Regierung ist Buea. Mit dein Bau einer Eisenbahn von der Küste nach den Manenguba-Bergen ist begonnen loorden. 3. Deutfch-Ostafrika. Mit einer Fläche von 960 000 ^üm ist diese größte Kolonie 1^/4mal so groß wie das Deutsche Reich. Sie reicht von der Sansibar- küste bis zutn Viktoria-, Tanganjika- und Njassa-See. Die Bevölkerung beträgt etwa lomill. Man kann ebenfalls vier Naturgebiete unterscheiden. Die Küste hat gute Häfen und empfängt mehr Niederschläge als die von Togo. Die Kokospalme ist viel verbreitet. An den Mündungen der Flüsse,

8. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 49

1917 - Breslau : Hirt
Iii Pflanzenkunde. 49 Früchten nähren sich Eichhörnchen und der Eichelhäher. Das Wildschwein liebt die Eicheln und wühlt sie unter dem Laube hervor. In den Astlöchern wohnt der Waldkauz. Nach Insekten suchen Kuckuck und Specht. Die Larve des Hirschkäfers bohrt große Gänge in den Stamm der Eiche; Gallwespen stechen die Blätter an, und ihre Larven entwickeln sich in den Galläpfeln. Einige hundert verschiedener Jnsektenarten finden auf der Eiche ihre Heimat, allen gibt sie Wohnung und Nahrung. Das Eichenholz ist bräunlich, hart, fest, schwer und dauerhaft; darum ist es geschätzt als Bau- und Werkholz. Besonders beliebt ist es zu Wasserbauten, zum Schiffbaue, zu Maschinenhölzern, zu Eisenbahnschwellen, zu Fässern und Bot- tichen, aber auch zu Tischlerarbeiten aller Art. Andre Laubbäume. Zu den Kätzchenträgern gehören auch die Rot- und die Weiß- buche. Sie bevorzugen fruchtbaren Boden; die Birke wächst auf sandigem Standorte, während die Erle an feuchten Ufern gut gedeiht. Der Laubwald. Einige warme Tage im Frühjahre reichen hin, um im Laubwalde neues Leben hervor- zurufen. Die starkästigen Kronen der Eichen und Buchen umhüllen sich mit goldiggrünem Blattschmuck, und bald entfalten sich die Blätter des Ahorns, der Esche und der Birke. Die Haselstaude umgab sich schon an sonnigen, frostsreien Februartagen mit einer Wolke von Blüten- staub, und jetzt beeilen sich die Laubbäume allesamt, dem Frühlingswinde ihre zarten Pollen- stäubchen anzuvertrauen, ehe noch dichter Blätterwall ihn hindert an seinem Werke. Auch die Herbstwinde bieten sich den einzelnen Waldkindern dar als Gehilfen bei der Verbreitung der dazu eingerichteten Samen, und der Wintersturm bricht alles verdorrte Geäst, um Raum zu schaffen für das Lebendige. — Nur wenige Laubbäume, z. B. die Kastanie, Linde, Robinie, sind Insektenblütler; sie entwickeln Laub und Blüten erst später, wenn im warmen Sonnen- schein das Heer der Insekten bereit ist, den dargebotenen Honig zu entnehmen als Lohn für ihren Dienst. Zwischen den Baumriesen gedeihen zahlreiche Sträucher, besonders am Waldes- rande, weil hier Luft und Licht nicht so fehlen wie im Waldesdunkel. Weiden und Holunder, Faulbaum und Haselstrauch, Himbeeren und Brombeeren, Schlehgesträuch u. a. zeigen jahraus, jahrein ein mannigfaltiges Pflanzenleben, das sich angepaßt hat an den Standort und sich entwickelt, wie die Umgebung es erfordert, z.b.hier am trockenen Abhange auf dürrem Gestein die dornbewehrte, reich blühende Schlehe — dort im Schatten auf feuchtem Grunde ihre lang- ästige, dicht grün belaubte, nur wenig blühende Schwester! Unter den Bäumen und Sträuchern wuchert im Waldesboden ein Heer von Kräutern verschiedenster Art. Zumeist sind es solche mit ausdauernder Wurzel oder unterirdischem Stengel, oft ausgesprochene Schattenpslanzen, einige aber auch nach Licht sich sehnend und üppiger gedeihend am Waldessaum. Einige strecken an langen Stielen oder Ranken ihre Blüten empor zum Lichte und harren der befruchtenden Insekten, andre überziehen den Boden mit grünem Laubwerke, ihre Blüten verbergend unter den saftigen Blättern. Gelangt auch der Same nicht zur Reife, so ist doch durch unterirdische Sproßbildung für Erhaltung der Art ge- sorgt. Im modernden Laubboden wuchert die farblose Vogelnestwurz, und an den Ästen der Bäume gedeiht oft das als Halbschmarotzer bekannte Mistelgezweig. Farne und Schachtel- halme, Bärlappe, Moose und Pilze beherbergt der Wald, und Flechten bekleiden die Borke der Baumstämme. Eine reiche Tierwelt findet im Laubwalde Heimat, Schutz und Nahrung; das abgefallene Laub bietet Winterschutz für mancherlei Getier und Gewächs; es vermodert endlich zu frucht- barer Erde, damit neues Leben aus der Verwesung erblühe. Hirt- neu»» Realien buch. Naturbeschreibung i

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 108

1917 - Breslau : Hirt
108 Naturbeschreibung. Ili um sich zu sonnen und zu schlafen. Hier läßt er auch seine bellende Stimme hören, die ihm zu seinem Namen verholfen hat. Unbeholfen nur bewegt er sich vor- wärts und wird deshalb leicht eine Beute seiner Feinde, der Eisbären und Menscheit; ein Schlag auf die empfindliche Nase vermag ihn zu töten. 3. Der Seehund, ein Wasserraubtier. Fische, Weichtiere, Krebse, See- sterne und Tange bilden seine Nahrung, die er vorwiegend am Meeresboden sucht, aber auch im Schwimmen ergreift. Seine Sinne sind zum Aufspüren der Beute gut entwickelt, auch, was bei Wassertieren meist nicht der Fall ist, das Gesicht. Sein Augenstern ist erweiterungsfähig; dadurch kann er sich dem Sehen in verschiedenen Wasserschichten anpassen. Der Tastsinn, der seinen Sitz besonders in den langen Schnurrhaaren hat, erleichtert dem Tiere die Jagd. Sein Gebiß ist ein echtes Räubergebiß; doch sind die Zähne feinhöckerig und dadurch vor- züglich befähigt, auch schlüpfrige Beute festzuhalten. Der Seehund ist sehr gefräßig und hat ein ausgezeichnetes Verdauungsvermögen; da er reichlich Nahrung findet, wird er sehr fett. 4. Was nützt der Seehund den Küstenbewohnern? Da der Seehund eine ungeheure Menge von Fischen verzehrt, wird er schädlich; aber für die Be- wohner der nordischen Küsten ist außer dem Renntier kein andres Tier von so großer Bedeutung wie er. Alles von ihm wird benutzt und verwandt: Fleisch, Fett, Fell, Knochen, Sehnen und Blut; deshalb stellt man besondere Jagden, die Robbenjagden, an, bei denen das Tier zu Lande und zu Wasser massenhaft erlegt wird. Wie verwendet der Grönländer die einzelnen Körperteile des Seehunds? Nagetiere. 1. Das Eichhörnchen. 1. Körpereinrichtung und Aufenthalt des Eichhörnchens sind voneinander abhängig. Das Eichhörnchen ist ein echtes Baumtier. Auf dem Boden humpelt es unbeholfen und ziemlich langsam dahin. Auf Bäumen dagegen be- wegt es sich mit großer Gewandtheit, Schnelligkeit und Sicherheit. Mit seinen krummen und spitzen Krallen hält es sich an Stämmen und Ästen fest. Von Ast zu Ast und von Baum zu Baum vermag es weite Sprünge auszuführen. Dazu braucht es die kräftigen und langen Hinterbeine. Es sind echte Sprung- beine. Bei weiten Sprüngen dient ihm der lange und buschige, zweireihig behaarte Schwanz als Steuer. Springend und kletternd treibt sich das Eichhörnchen am Tage in den Baumkronen umher. Die Nacht verbringt es in einem selbstgebauten Nest; dies liegt zwischen Zweigen oder in einem Astquirl, ist aus Reisig geflochten und mit Moos und Halmen dicht gemacht. Das Eingangsloch des Nestes kann vom Eichhörnchen beliebig verlegt werden; dadurch schützt es sich vor dem Winde. Im Winter, den es zu einem großen Teil verschläft, wird das Eingangsloch verstopft und das Nest sorgfältig ausgepolstert. Der Winterschlaf ist indessen nicht anhaltend. Von Zeit zu Zeit zehrt es von dem in Baumlöchern und ähnlichen Verstecken von ihm angesammelten Nahrungsvorrat.

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 112

1917 - Breslau : Hirt
112 Naturbeschreibung. Ttt Rüsseltiere. Der indische Elefant (Bild 78). 1. Wo er lebt. Die Heimat des indischen Elefanten sind die großen, wasser- reichen Urwälder Hinter- und Vorder-Jndiens, Ceylons und Sumatras. Er ist der Riese unter den Landsäugetieren, wird bis 4,5 m lang, bis 3,5 m hoch und über 3000 kg schwer. Als Urwaldbewohner kennzeichnen ihn sein ganzer Körperbau und seine Lebensweise. 2. Wie ist sein Körperbau dem Aufenthalte angepaßt? Sein plumper Körper ist mit einer dicken, brettartigen Haut bekleidet, die nur spärlich mit Borsten besetzt ist. An den Gelenken zeigt sie eigentümliche Falten, damit die Glieder sich bewegen können. Sie schützt ihn vor Ver- letzungen, wenn er sich durch die dichten Dorn- und Schlinggewächse des Urwalds einen Weg bahnt. (Warum würde eine dichte Behaarung überflüssig, ja hinder- lich sein?) Mit seinen säulenartigen, plumpen y« indische El-s-ni. ,V Beinen tritt er alles unter sich nieder. Seine Füße haben eine besonders dicke, hornartige Sohle, die ebenfalls Verletzungen beim Stampfen verhindert. Die fünf Zehen jedes Fußes sind ganz mit Haut überzogen; so bildet der Fuß eine breite Tritt- fläche, die in dem morastigen Waldboden nicht einsinkt. Was er nicht nieder- tritt, zerbricht er leicht mit seinem Rüssel und den Stoßzähnen, die dabei als Hebel wirken. 3. Der Elefant, ein Pflanzenfresser. Sein Aufenthaltsort bietet ihm Nahrung in Hülle und Fülle. Er fällt aber auch in die Zucker- und Reisfelder jener Gegenden ein, und eine Ele- fantenherde richtet oft großen Schaden an. Seine Nahrung ergreift er mit dein Rüssel, der verlängerten Nase.' Am Ende des Rüssels sitzt ein singerförmiger Fortsatz, den der Elefant als Tastwerkzeug gebraucht. Die ihm zusagende Nahrung führt er mit dem Rüssel zum Maule. Zum Zermalmen der Nahrung dienen ihm vier große, mühlsteinartig wirkende Backenzähne (Bild 79), von 79. Backenzahn des indischen Elefanten.
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