I. Geschichte
von Schulrat Friedrich Tromnau in Königsberg i. Pr.
A. Deutsche Geschichte.
I. Die alten Deutschen.
1. Das Land. In uralten Zeiten bedeckten undurchdringliche Wälder den
größten Teil unsers deutschen Vaterlandes. Mächtige Eichen, Buchen, Tannen
und andre Waldbäume stauben so dicht beieinander, daß die Sonnenstrahlen
nicht durchdringen konnten, um den Boden zu trocknen und zu ertvärmen.
Daher war das Erdreich sumpfig und die Luft rauher als jetzt. Die Flüsse traten
oft aus ihren Ufern, überschwemmten das Land und bildeten ungeheure Mo-
räste. Es fehlte jedoch nicht an ausgedehnten Ackerflächen, auf denen besonders
Hafer, Gerste und Flachs gewonnen wurden. Edle Obstarten und süße Wein-
trauben gediehen nicht; aber wildes Obst, Spargel und riesige Rettiche wuchsen
in großer Menge. Im Dickicht der Wälder hausten Auerochsen, Bärerr und
Wölfe; auch Elcutiere, Hirsche, Wildschweine urrd Kleinwild (Hasen, Füchse,
Hühnez waren zahlreich vertreten. Aus den grasreichen Wiesen tummelten
sich Pferde, Rinder und Kleinvieh (Schafe, Schweine, Hühners in großen Her-
derr, die den Reichtum ihrer Besitzer ausmachten.
2. Die ältesten Bewohner. Uber die ältesten Bewohner des Landes gibt es
keine bestimmten Nachrichten. Überreste von Knochen, Waffen und Hausgeräten
sind die einzigen Zeu-
gen aus dunkler Vor-
zeit (Bild 1). Sie leh-
ren uns, daß die Ur-
bewohner in Höhlen
hausten und zusammen
mit Mammut, Höhlen-
bär und Renntier ein
fast tierisches Leben
führten. Spätere An-
siedler legten zu ihrem
Schutze Pfahlbauten
an. Sie schlugen in
den Grund der Ge-
wässer starke Pfähle
ein, die über das Wasser
hinausragten. Auf denselben befestigten sie eine wagerechte Schicht von Baum-
stammen und errichteten darauf ihre Hütten, die nur durch vcrlegbare Holz-
brücken zu erreichen waren. Tie Bewohner dieser Pfahlbauten kannten bereits die
Hirts neues Realienbuch. Geschichte. .
1. Geräte der Steinzeit.
Drei steinerne Äxte, davon eine ohne Handhabe, eine steinerne Speerspitze
und zwei Holzspecre mit Spitzen aus Renntiergeweih.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Tromnau Friedrich
n
Geographie.
61
vorwiegend ein Industriestaat, ist fast ganz katholisch. Es ist zum geringen Teile,
im S-, von den französisch redenden Wallonen bewohnt; die in der nördlichen
Hälfte wohnenden Flamen reden eine deutsche Mundart. Die Niederlande
sind vorwiegend protestantisch, ein Handels-, Fischer-und Bauernstaat. Die hol-
ländische Sprache entwickelte sich aus einer plattdeutschen Mundart.
Städte. Belgien zählt außer der schönen Hauptstadt Brüssel (mit Vororten
fast 600 000 E.) an größeren Städten: Antwerpen (300000 E.), Lüttich
(180 000 E.) und Gent (170 000 E.).
Die bedeutendsten Städte der Niederlande sind: die Hauptstadt Amsterdam
(570000 E.), die Residenzstadt Haag (220 000 E.), Rotterdam (390 000 E.) und
Utrecht (100 000 E.).
Die Hauptstadt von Luxemburg ist Luxemburg.
Ii. Die Insel- und Halbinselwelt Nordeuropas.
1. Das Britische Jnselreich.
Gliederung und Größe. Von der Stadt Calais (spr. kaläh) an der Küste
Frankreichs erreicht man in kurzer Überfahrt Großbritannien. Der südliche
Teil dieses Jnsellandes wird England, der nördliche Schottland genannt.
Westlich von Großbritannien, das zusammen mit dielen kleineren Inseln
230 000 qkm groß ist, liegt Irland, das etwas größer als Bayern ist.
Großbritannien, südlicher Teil. Großbritannien verschmälert sich von S.
nach N. Die südenglische Küste läuft im allgemeinen von O. nach W. Sie
begrenzt im N. einen Meeresarm, der den Namen Ärmel-Kanal führt,
meist aber nur der Kanal genannt wird. Gleich der Ostküste Ellglands,
die sich nach Nnw. hinzieht, sind die südlichen Gestade teils flach, teils hoch
und steil, wie bei Dover (Bild 17). Die Flachküste deutet an. daß auch das
Küstenland niedrig gelegen ist, die Steilküste aber, daß dort Höhenketten das
Meer erreichen. Das ganze südöstliche England bildet ein Tiefland, das von
mehreren niedrigen Höhenketten durchzogen wird. Die südlichen von
diesen sind nach O., die nördlichen nach No. gerichtet. Eine große Tieflands-
bucht breitet sich um London aus, das Londoner Becken. Es wird vom
größten Strom Englands durchflossen, von der Themse. Unterhalb Londons
mündet diese in einem weit geöffneten Mündungstrichter.
Das englische Tiefland ist der Hauptsitz des englischen Ackerbaues. Das
milde und feuchte ozeanische Klima und ein fruchtbarer Boden des Landes
begünsügen diesen. Da jedoch andre Länder das Getreide billiger liefern
können, so sind an die Stelle der gelben Weizenfelder seit einigen Jahr-
zehnten meist grüne, durch Hecken und Baumgruppen getrennte Weidegründe
getreten, die zur Viehzucht benutzt werden.
Im Gegensatz zu dem flachen südöstlichen England ist der nordwestliche
Teil gebirgig. Drei Gebirgsgruppen lassen sich unterscheiden. Diese
bilden drei große westliche Halbinseln. Am weitesten springt die südlichste,
die spitz auslaufende Halbinsel von Cornwall (spr. kornuöl), in das Meer vor.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Antwerpen Gent Niederlande Amsterdam Rotterdam Utrecht Luxemburg Luxemburg Nordeuropas Frankreichs England Schottland Irland O. Dover England Englands Londons England Cornwall
80
Geographie.
Ii
Infolge künstlicher Bewässerung sind weite Strecken längs der Flüsse
jetzt in ergiebige Garten- und Obstflnren verwandelt, die besonders Hülsen-
früchte und Oliven liefern. Sonst jedoch bildet das Ebro-Becken ein dürf-
tiges Steppenland, das von grünen Gebirgslandschaften umrahmt ist.
Die Steppe liefert die nützliche Halfa, ein hartes Gras, das zur Papier-
bereitung dient. Sehr wertvoll sind die Korkeichenwaldungen der Gebirge.
Spanien führt jährlich für etwa 25 Mill. Mark Kork aus. An der Küste wird
viel Wein gezogen. An ihr liegt die bedeutendste Industrie- und Handels-
stadt Spaniens, Barcelona (spr. barßelöna, 540000 (£.). Im Ebro-Becken aber
ist Zaragoza (ssw ßaragößa, 100 000 E.) die größte Stadt.
Das Iberische Tafelland. Nach Sw. senkt sich das Iberische Scheidegebirge
bei weitem nicht so tief wie nach dem Ebro-Becken hin. Wir blicken dort über ein
weites Hochland hinweg. Wohl die Hälfte der Halbinsel nimmt dieses Kastilische
Hochland ein. Nach N. reicht es bis zum Kantabrischen Gebirge, der westlichen
Fortsetzung der Pyrenäen, nach S. bis zur Sierra Morena, die tief zum
Andalusischen Tieflande abbricht. Durch das Kasülische Scheidegebirge
wird das Hochland in das Hochland von Alt-Kastilien im N. und das von
Neu-Kastilien im S. geteilt. Das Hochland wird durch tiefeingeschnittene
Flüsse entwässert, Alt-Kastilien durch den Duero (spr. duero, portugiesisch
Douro), Neu-Kastilien durch den Tajo (spr. tacho, portugiesisch Tejo, spr. teschn)
und Guadiana.
Das Iberische Tafelland hat ein Landklima. Im Sommer herrscht große
Hitze und Trockenheit, im Winter große Kälte. Die Seewinde können das hoch-
gehobene Land nicht befeuchten, da dieses von höheren Randgebirgen um-
geben wird. Der Getreideban ist aber im Nw. möglich, so daß dieser Teil
Kastiliens eine Kornkammer Spaniens bildet. Vorzugsweise wird auf den
Hochflächen die Zucht der Merinoschafe betrieben.
In Neu-Kastilien liegt am Südfuße des Kastilischen Scheidegebirges die spa-
nische Hauptstadt Madrid (550000 é.), die als Mittelpunkt des noch spärlichen,
aber planmäßig angelegten Eisenbahnnetzes bedeutenden Handel treibt und
jüngst zu schnellerem Aufschwung gelangt ist.
Das nordwestliche und westliche Küstengebiet. Während das Iberische
Tafelland vom Meereseinsluß abgeschnitten ist, verdanken die nordwestlichen
und westlichen Küstengebiete der Pyrenäen-Halbinsel dem Atlantischen
Ozean ein gleichmäßiges und feuchtes Klima. Namentlich die gebirgigen
Landschaften Galiciens und Nordportugals prangen in frischem Grün. Die
Rindviehzucht steht dort in Blüte. Im Gebiete des unteren Douro
und Tejo sind Wein- und Olivenbau wichtige Kulturen. Auch Reis wird
angebaut. Im südlichen Portugal ist dagegen das Klima trocken, und
die Halfasteppe nimmt einen großen Raum ein. Durch diese dürren Land-
schaften zieht der Guadiana zum Meere. Die bedeutendsten Städte Portugals
sind Porto am unteren Douro (170 000 E.) und die Hauptstadt Lissabon am
unteren Tejo (360 000 E.).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spaniens Barcelona Zaragoza Kastilische
Hochland Sierra_Morena Hochland_von_Alt-Kastilien Neu-Kastilien Alt-Kastilien Spaniens Neu-Kastilien Kastilischen_Scheidegebirges Madrid Atlantischen
Ozean Portugal Lissabon
48
Geographie.
Ii
Klima und Pflanzenwuchs. Infolge ihrer bedeutenden Höhe haben die
Alpen ein kaltes Klima. Nur die tiefen Täler sind warm, da sie auch vor den
Winden geschützt sind. Mit der Höhe nimmt die Wärme immer mehr ab. Bei
1800m Höhe verschwinden im allgemeinen die Wälder, und nur noch ein
krüppelhafter Holzwuchs bekleidet den felsigen Boden. Bald verschwinden die
Holzgewächse ganz. Nur noch Gräser und kleine Kräuter dauern aus. Herr-
lich schmückt die rote Alpenrose die höher gelegenen Matten, und auf fast
unzugänglichen Flächen wächst das Edelweiß. In einer Höhe von 2600 m liegt
die Schneegrenze an der Nordseite.
Während die Wärme mit der Höhe abnimmt, nimmt die Regenmenge
zu. Die Zunahme hält aber nicht an. Über 2000 m Höhe fallen wieder
weniger Niederschläge, weil der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zum Teil ver-
zehrt ist. Große Schneemengen gehen auf den: Hochgebirge nieder.
Tie Gletscher der Alpen. Den herrlichsten Schmuck der Alpen bilden die
Gletscher. Das Gletschereis entsteht aus dem Schnee, der tagsüber an der
Oberfläche taut und nachts wieder gefriert. Mehr noch wird durch den ge-
waltigen 'Druck, den die Schneemassen aufeinander ausüben, ihre Umwandlung
in den körnigen Firn und in das schmiegsame Gletschereis gefördert.
Allmählich würde sich auf den Alpen eine mächtige Gletscherdecke bilden, wenn
kein Abgang des Firns stattfände. Aus geneigter Bahn aber mtissen Schnee
und Eis unter dem Druck der höher liegenden Massen in der weiten Firn-
mulde langsam nach der Tiefe rücken. Beim Talwärtsgleiten schließen sie sich
immer mehr zusammen. So bildet sich ein langsam nach der Tiefe vorrückender
Eisstrom, die Gletscherzunge. Diese besteht aus klarem Eis, das hier und da
blau schimmert und von tiefen Spalten durchsetzt ist. Immer tiefer gleitend,
gelangt der Eisstron: in wärmere Luftschichten. Wo das Schmelzen des Eises
schneller vor sich geht als die Bewegung des Eises, liegt das Ende des Gletschers.
Das von der Oberfläche durch Spalten auf den Grund strömende Schmelz-
wasser bricht dort als starker Bach aus dem Gletschertore hervor. Die
Gletschergewässer haben anfangs eine milchig-trübe, nach ihrer Klärung
aber eine grünliche oder bläuliche Färbung. In: Sommer sprudeln sie in
reicher Wasserfülle (warum?). So bilden die Gletscher die nie versiegenden
Quellen der Flüsse.
Moränenbildung. Alles Gestein, das sich von den hohen Bergwänden löst,
rollt in die Firnmulden und auf die Gletschers diese schleppen die Gesteins-
trümmer fort. Es bilden sich auf der Gletscheroberfläche Streifen von Fels-
blöcken; viele Felsblöcke aber fallen in die Spalten des Gletschers. Sie werden
allmählich durch den Widerstand von Eis und Gestein abgerundet oder ganz zer-
rieben. Auch die Felsflüchen, über die der Gletscher rutscht, werden abgescheuert,
„abgehobelt". Ans diese Weise bildet sich am Grunde desselben fein zerriebenes
mit kleineren Steinen durchsetztes Erdreich, die Grundmoräne. Sie stellt ge-
wissermaßen die Walze dar, auf der die riesige Eismasse sich vorwärts schiebt. An
seinem Ende lagert der Gletscher sowohl die Felsblöcke der Oberflächenmorüne als
die auch aus fruchtbarem Schlamm und aus Sand bestehende Grundmoräne ab.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
n
Geographie.
109
überflutet die Felder. Langsam fällt dann der Nil wieder, die Wasser treten
zurück, den Schlamm aber ließen sie auf den Feldern zurück. Diese sind nun
gedüngt, und im Niltal und Nildelta kann die Aussaat beginnen. Bei der
Wärme des Klimas tritt die Ernte rasch ein. Nach der Haupternte kann
nochmals oder gar noch zweimal geerntet werden. So verdankt das Nilland,
das Land Ägypten, dem Nil seine große Fruchtbarkeit. Die alten Ägypter
verehrten deshalb den Nil als einen heiligen Strom. Sie schufen schon umfang-
reiche Bewässerungsanlagen. In neuerer Zeit wurden große Stau-
dämme gebaut, um das Überschwemmungsgebiet zu vergrößern. Wie in den
Oasen der Sahara, so spielt auch im Niltal die Dattelpalme eine wichtige Rolle.
Im Nildelta wird eine vorzügliche Baumwolle gewonnen.
Der Nil ist zugleich eine wichtige Schiffahrtstraße. Durch die Strom-
schnellen wird diese aber mehrmals unterbrochen. Deshälb wurde längs des
Stromes die Nilbahn gebaut. Die Engländer, die Beherrscher des Nillandes,
wollen dieselbe als afrikanische Zentralbahn bis zur Südspitze Afrikas
fortsetzen. Die bedeutendste Stadt in Ägypten ist Kairo (700 000 E.), wo der
Khedive residiert. Am Meere liegtdiehandelsstadt Alexandria (400000 E.),
und am Sues-Kanal liegen Sues und Port-Sa'ld.
Das Hochland des Sudans. Die Wüstentafel der Sahara geht nach S.
in das Hochland des Sudan über. Mit der Zunahme der Regenmenge
nach S. wird das Land grüner. Aus den trockenen Rand steppen der Sahara
gelangt man in baumbesetzte Grassavannen. Schließlich erscheint in manchen
Küstengegenden das Bild des Urwaldes. Reiche Niederschläge fast während
des ganzen Jahres und große Hitze riefen das Wachstum des Urwaldes hervor.
Einige Küstenstriche, wie von Togo, sind jedoch trocken, weil kalte Auftrieb-
wasser des Meeres die Regenbildung verhindern.
Man kann den Sudan in das westliche Nigergebiet, in das Gebiet
des Tschad-Sees in der Mitte und in die Nillandschaften im O. ein-
teilen. Der Niger entspringt in der Nähe der Westküste. In der nämlichen
Gegend entsteht der Senegal. Während dieser aber in einem Bogen nach W.
fließt, wendet sich der Niger in einem größeren nördlichen Bogen nach O. Mit
dem nördlichsten Bogenstück des Laufes berührt er bei Timbuktu die Wüste.
Sein unterer Lauf ist wie beim Nil durch Stromschnellen unterbrochen.
Von O. nimmt der Niger den wasserreichen Benue auf. Jetzt ist er ein be-
deutender Strom. Er mündet, ein großes Delta bildend, in den Busen von
Guinea. Die nach W. gerichtete Küste dieses Meerbusens wird Oberguinea,
die nach S. gerichtete Niederguinea genannt. Wo die beiden Küstenstrecken
zusammentreffen, erhebt sich das gewaltige Kamerun-Gebirge. Der im mittleren
Teile des Sudans gelegene Tschad-See ist eigentlich ein riesiger Sumpf.
Ihm fließt der Schari zu. Der östliche Sudan wird zum Nil hin entwässert.
. Die nördlichen, trockenen Gegenden des Sudans sind hauptsächlich zur
Viehzucht geeignet. Sie sind von Hirtenvölkern bewohnt, die sich zum
Islam bekennen. Die Waldgebiete des südlichen Sudans besitzen wertvolle
Gewächse, wie die Olpalme und die Kautschukpflanze. Auch zum Anbau
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
90
Geographie.
Ii
Der Hoangho erhält die gelbe Färbung seines Wassers in dem großen nord-
chinesischen Lößgebiet (Bild 26), in das er und seine Nebenflüsse tiefe
Schluchten gerissen haben. Er mündet in das Gelbe Meer; den Ort
seiner Mündung hat er mehrmals gewechselt. Das Gelbe Meer wird im No.
von der gebirgigen Halbinsel Korea abgeschlossen. Vor der Kliste Ostasiens
tauchen viele Inseln aus dem Ozean auf. Die wichtigsten sind die Japanischen
Inseln. Voll der Insel Formosa im S. ziehen sie sich in zwei Bogen bis
zur Insel Sachalin gegenüber der Mündung des Amurs, des dritten
großen Stromes von Ostasien, hin. Die größte Insel Hondö wird von
27. Der Fudschijama (3760 m). Vor 200 Jahren erfolgte der letzte Ausbruch. Der Fudschijama ist der
heilige Berg der Japaner, eine blendend weiße Schneehaube krönt ihn. Er wird viel von buddhistischen
Pilgerscharen besucht. Im Vordergründe eine japanische Stadt mit niedrigen, aus Holz gebauten und mit
Stroh gedeckten Häusern, rechts Schirmtannen.
deil Japanischen Alpen durchzogen. Unter den zahlreichen Vulkanbergen
Japans ist der Fudschijama der höchste (3760 m, Bild 27).
Das Klima Ostasiens ähnelt dem Klima Südasiens. Der Sommer-
monsun bringt ebenfalls Wärme und viel Feuchtigkeit. Die nördlichen Gebiete
sind aber wesentlich kühler. Eine wichtige Klima- und Pflanzenscheide
bildet der Kuellllln. Nördlich von ihm treten an die Stelle der immergrünen
Wälder solche mit blattwechselnden Holzgewüchsen. Auch das südliche
Japan hat noch immergrüne Wälder. Unterden Anbaugewü chsen spielt eben-
falls der Reis eine große Rolle. Im südlichen China und im südlichen Japan
ist der Teebau sehr wichtig (Bild 28). Eine Haupteinnahmequelle bildet ferner die
Seidenraupenzucht. Während der Reis für die Ernährung der zahlreichen Be-
völkerung sehr wichtig ist, bilden Tee und Seide Schätze für den Handel.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Korea Ostasiens Formosa Sachalin Ostasien Japans Ostasiens Japan China Japan
Ii
Geographie.
115
die Pfeiler eines riesigen Tores. Den Schiffen öffnen sich dann zahlreiche breite
Mündungsarme von Flüssen. Bon Mangrovedickichten sind die Fluß-
mündungen umwachsen. Die Küftenebene Kameruns ist ein feuchtheißes
Gebiet und daher mit einem riesigen Urwald bewachsen. Dieser bekleidet
auch mit seiner Pracht die Abhänge des Kamerun - Gebirges, das wie ein
Regensammler wirkt, so daß stellenweise bis über 9 m Regen (15mal so viel
wie in Deutschland) jährlich fallen. Auf die waldreiche Küstenebene folgt wie
bei Togo ein steiler Gebirgsaufstieg. An diesem endet die Schiffbarkeit der
Flüsse, die alle Wasserfälle bilden. Nach dem Aufstieg hat man wie bei
Togo die trockeneren.hochflächen des Inneren erreicht. Von den wasser-
reichen Flüssen Kameruns ist der Sanaga der bedeutendste.
Termitenhügel, verfallen und frisch Schirmalazien Affenbrotbaum
38. Der Kilimandscharo, links der Kibo (6000m), rechts der Mawensi (5350 m),
der Sattel (4700 m).
Dornbüsche und Steppe schmücken sich zu Beginn der Regenzeit mit frischem Grün. Im Garten der Misfions-
ftation prangen Bananen und Sykomoren. Ein auch die kleinsten Hindernisse meidender Karawanenpfad
führt an dem riesigen Affenbrotbaum vorüber. Rechts hängt an diesem eine von den Eingebornen gur Ge-
winnung wilden Honigs angebrachte Röhre.
Die Kolonie liefert die nämlichen Erzeugltifse wie Togo, ferner Elfen-
bein, Kakao und Tabak. Für tropische Kulturen ist sie hervorragend geeignet.
Der Sitz der Regierung ist Buea. Mit dein Bau einer Eisenbahn von der
Küste nach den Manenguba-Bergen ist begonnen loorden.
3. Deutfch-Ostafrika. Mit einer Fläche von 960 000 ^üm ist diese größte
Kolonie 1^/4mal so groß wie das Deutsche Reich. Sie reicht von der Sansibar-
küste bis zutn Viktoria-, Tanganjika- und Njassa-See. Die Bevölkerung beträgt
etwa lomill. Man kann ebenfalls vier Naturgebiete unterscheiden.
Die Küste hat gute Häfen und empfängt mehr Niederschläge als die von
Togo. Die Kokospalme ist viel verbreitet. An den Mündungen der Flüsse,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Iii
Pflanzenkunde.
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Früchten nähren sich Eichhörnchen und der Eichelhäher. Das Wildschwein liebt
die Eicheln und wühlt sie unter dem Laube hervor. In den Astlöchern wohnt
der Waldkauz. Nach Insekten suchen Kuckuck und Specht. Die Larve des
Hirschkäfers bohrt große Gänge in den Stamm der Eiche; Gallwespen stechen
die Blätter an, und ihre Larven entwickeln sich in den Galläpfeln. Einige
hundert verschiedener Jnsektenarten finden auf der Eiche ihre Heimat, allen
gibt sie Wohnung und Nahrung.
Das Eichenholz ist bräunlich, hart, fest, schwer und dauerhaft; darum ist es
geschätzt als Bau- und Werkholz. Besonders beliebt ist es zu Wasserbauten, zum
Schiffbaue, zu Maschinenhölzern, zu Eisenbahnschwellen, zu Fässern und Bot-
tichen, aber auch zu Tischlerarbeiten aller Art.
Andre Laubbäume. Zu den Kätzchenträgern gehören auch die Rot- und die Weiß-
buche. Sie bevorzugen fruchtbaren Boden; die Birke wächst auf sandigem Standorte,
während die Erle an feuchten Ufern gut gedeiht.
Der Laubwald.
Einige warme Tage im Frühjahre reichen hin, um im Laubwalde neues Leben hervor-
zurufen. Die starkästigen Kronen der Eichen und Buchen umhüllen sich mit goldiggrünem
Blattschmuck, und bald entfalten sich die Blätter des Ahorns, der Esche und der Birke. Die
Haselstaude umgab sich schon an sonnigen, frostsreien Februartagen mit einer Wolke von Blüten-
staub, und jetzt beeilen sich die Laubbäume allesamt, dem Frühlingswinde ihre zarten Pollen-
stäubchen anzuvertrauen, ehe noch dichter Blätterwall ihn hindert an seinem Werke. Auch
die Herbstwinde bieten sich den einzelnen Waldkindern dar als Gehilfen bei der Verbreitung
der dazu eingerichteten Samen, und der Wintersturm bricht alles verdorrte Geäst, um Raum
zu schaffen für das Lebendige. — Nur wenige Laubbäume, z. B. die Kastanie, Linde, Robinie,
sind Insektenblütler; sie entwickeln Laub und Blüten erst später, wenn im warmen Sonnen-
schein das Heer der Insekten bereit ist, den dargebotenen Honig zu entnehmen als Lohn für
ihren Dienst.
Zwischen den Baumriesen gedeihen zahlreiche Sträucher, besonders am Waldes-
rande, weil hier Luft und Licht nicht so fehlen wie im Waldesdunkel. Weiden und Holunder,
Faulbaum und Haselstrauch, Himbeeren und Brombeeren, Schlehgesträuch u. a. zeigen jahraus,
jahrein ein mannigfaltiges Pflanzenleben, das sich angepaßt hat an den Standort und sich
entwickelt, wie die Umgebung es erfordert, z.b.hier am trockenen Abhange auf dürrem Gestein
die dornbewehrte, reich blühende Schlehe — dort im Schatten auf feuchtem Grunde ihre lang-
ästige, dicht grün belaubte, nur wenig blühende Schwester!
Unter den Bäumen und Sträuchern wuchert im Waldesboden ein Heer von Kräutern
verschiedenster Art. Zumeist sind es solche mit ausdauernder Wurzel oder unterirdischem
Stengel, oft ausgesprochene Schattenpslanzen, einige aber auch nach Licht sich sehnend und
üppiger gedeihend am Waldessaum. Einige strecken an langen Stielen oder Ranken ihre Blüten
empor zum Lichte und harren der befruchtenden Insekten, andre überziehen den Boden mit
grünem Laubwerke, ihre Blüten verbergend unter den saftigen Blättern. Gelangt auch der
Same nicht zur Reife, so ist doch durch unterirdische Sproßbildung für Erhaltung der Art ge-
sorgt. Im modernden Laubboden wuchert die farblose Vogelnestwurz, und an den Ästen der
Bäume gedeiht oft das als Halbschmarotzer bekannte Mistelgezweig. Farne und Schachtel-
halme, Bärlappe, Moose und Pilze beherbergt der Wald, und Flechten bekleiden die Borke der
Baumstämme.
Eine reiche Tierwelt findet im Laubwalde Heimat, Schutz und Nahrung; das abgefallene
Laub bietet Winterschutz für mancherlei Getier und Gewächs; es vermodert endlich zu frucht-
barer Erde, damit neues Leben aus der Verwesung erblühe.
Hirt- neu»» Realien buch. Naturbeschreibung
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Naturbeschreibung.
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um sich zu sonnen und zu schlafen. Hier läßt er auch seine bellende Stimme hören,
die ihm zu seinem Namen verholfen hat. Unbeholfen nur bewegt er sich vor-
wärts und wird deshalb leicht eine Beute seiner Feinde, der Eisbären und
Menscheit; ein Schlag auf die empfindliche Nase vermag ihn zu töten.
3. Der Seehund, ein Wasserraubtier. Fische, Weichtiere, Krebse, See-
sterne und Tange bilden seine Nahrung, die er vorwiegend am Meeresboden
sucht, aber auch im Schwimmen ergreift. Seine Sinne sind zum Aufspüren
der Beute gut entwickelt, auch, was bei Wassertieren meist nicht der Fall ist, das
Gesicht. Sein Augenstern ist erweiterungsfähig; dadurch kann er sich dem Sehen
in verschiedenen Wasserschichten anpassen. Der Tastsinn, der seinen Sitz besonders
in den langen Schnurrhaaren hat, erleichtert dem Tiere die Jagd. Sein Gebiß
ist ein echtes Räubergebiß; doch sind die Zähne feinhöckerig und dadurch vor-
züglich befähigt, auch schlüpfrige Beute festzuhalten. Der Seehund ist sehr
gefräßig und hat ein ausgezeichnetes Verdauungsvermögen; da er reichlich
Nahrung findet, wird er sehr fett.
4. Was nützt der Seehund den Küstenbewohnern? Da der Seehund eine
ungeheure Menge von Fischen verzehrt, wird er schädlich; aber für die Be-
wohner der nordischen Küsten ist außer dem Renntier kein andres Tier von so
großer Bedeutung wie er. Alles von ihm wird benutzt und verwandt: Fleisch,
Fett, Fell, Knochen, Sehnen und Blut; deshalb stellt man besondere Jagden,
die Robbenjagden, an, bei denen das Tier zu Lande und zu Wasser massenhaft
erlegt wird.
Wie verwendet der Grönländer die einzelnen Körperteile des Seehunds?
Nagetiere.
1. Das Eichhörnchen.
1. Körpereinrichtung und Aufenthalt des Eichhörnchens sind voneinander
abhängig. Das Eichhörnchen ist ein echtes Baumtier. Auf dem Boden
humpelt es unbeholfen und ziemlich langsam dahin. Auf Bäumen dagegen be-
wegt es sich mit großer Gewandtheit, Schnelligkeit und Sicherheit. Mit seinen
krummen und spitzen Krallen hält es sich an Stämmen und Ästen fest. Von
Ast zu Ast und von Baum zu Baum vermag es weite Sprünge auszuführen.
Dazu braucht es die kräftigen und langen Hinterbeine. Es sind echte Sprung-
beine. Bei weiten Sprüngen dient ihm der lange und buschige, zweireihig
behaarte Schwanz als Steuer.
Springend und kletternd treibt sich das Eichhörnchen am Tage in den
Baumkronen umher. Die Nacht verbringt es in einem selbstgebauten Nest;
dies liegt zwischen Zweigen oder in einem Astquirl, ist aus Reisig geflochten
und mit Moos und Halmen dicht gemacht. Das Eingangsloch des Nestes kann
vom Eichhörnchen beliebig verlegt werden; dadurch schützt es sich vor dem Winde.
Im Winter, den es zu einem großen Teil verschläft, wird das Eingangsloch
verstopft und das Nest sorgfältig ausgepolstert. Der Winterschlaf ist indessen
nicht anhaltend. Von Zeit zu Zeit zehrt es von dem in Baumlöchern und
ähnlichen Verstecken von ihm angesammelten Nahrungsvorrat.
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Naturbeschreibung.
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Rüsseltiere.
Der indische Elefant (Bild 78).
1. Wo er lebt. Die Heimat des indischen Elefanten sind die großen, wasser-
reichen Urwälder Hinter- und Vorder-Jndiens, Ceylons und Sumatras. Er
ist der Riese unter den Landsäugetieren, wird bis 4,5 m lang, bis 3,5 m hoch
und über 3000 kg schwer. Als Urwaldbewohner kennzeichnen ihn sein ganzer
Körperbau und seine Lebensweise.
2. Wie ist sein Körperbau dem Aufenthalte angepaßt? Sein plumper
Körper ist mit einer dicken, brettartigen Haut bekleidet, die nur spärlich mit
Borsten besetzt ist. An
den Gelenken zeigt sie
eigentümliche Falten,
damit die Glieder sich
bewegen können. Sie
schützt ihn vor Ver-
letzungen, wenn er sich
durch die dichten Dorn-
und Schlinggewächse
des Urwalds einen Weg
bahnt. (Warum würde
eine dichte Behaarung
überflüssig, ja hinder-
lich sein?) Mit seinen
säulenartigen, plumpen y« indische El-s-ni. ,V
Beinen tritt er alles
unter sich nieder. Seine Füße haben eine besonders dicke, hornartige Sohle, die
ebenfalls Verletzungen beim Stampfen verhindert. Die fünf Zehen jedes
Fußes sind ganz mit Haut überzogen; so bildet der Fuß eine breite Tritt-
fläche, die in dem morastigen Waldboden nicht einsinkt. Was er nicht nieder-
tritt, zerbricht er leicht mit seinem Rüssel und
den Stoßzähnen, die dabei als Hebel wirken.
3. Der Elefant, ein Pflanzenfresser. Sein
Aufenthaltsort bietet ihm Nahrung in Hülle und
Fülle. Er fällt aber auch in die Zucker- und
Reisfelder jener Gegenden ein, und eine Ele-
fantenherde richtet oft großen Schaden an.
Seine Nahrung ergreift er mit dein Rüssel, der
verlängerten Nase.' Am Ende des Rüssels sitzt
ein singerförmiger Fortsatz, den der Elefant als
Tastwerkzeug gebraucht. Die ihm zusagende
Nahrung führt er mit dem Rüssel zum Maule. Zum Zermalmen der Nahrung
dienen ihm vier große, mühlsteinartig wirkende Backenzähne (Bild 79), von
79. Backenzahn des indischen
Elefanten.
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